An das Glasmaedchen
Donnerstag, 3. August 2006
Vor ein paar Tagen hatte ich einen starken Traum: Auf der Autobahn fuhr ich mit meinem grünen Funkeln Richtung Hamburg, und plötzlich sahen wir den Hafen, hell erleuchtet und geschäftig, eine Glocke Licht hing über ihm, verheißungsvoll. Mein Herz öffnete sich und zog zum Hafen. Plötzlich hob sich die Autobahn, führte übers Meer und schleuderte uns mit dem Auto ins Wasser.
Da wusste ich, dass bald Nachricht von der Henri-Nannen-Schule kommen würde. Und gestern erhielt ich den Brief, der an dem Tag mit dem Traum in Hamburg abgeschickt wurde.
Eine Absage.
Nett und motivierend zwar, Serienbrief an Hunderte.
Ich bin traurig und leer.
Dauernd geht irgendetwas in die Brüche. Manchmal sind wir selber schuld, manchmal ist es einfach nur der Lauf des Lebens. Es geht einfach in die Brüche, und steht traurig vor uns, hebt entschuldigend die Schultern, weil es ja selber nichts dafür kann. Und jeder tut sich leid in dieser Situation. Es ist nicht mehr zu ändern. Eine Hoffnung zerbricht, eine Liebe, ein Traum, ein Vorhaben, plötzlich verschwindet der Weg, oder die Gabelungen sind verwirrend viele und man kann sich nicht entscheiden. Man steht vorm Verlorenen, und erstarrt. Weiß nicht, wie weiter. Denn was wichtig war, ist weg, verschwunden, zerronnen. Unwiederbringbar.
Das ist das Leben. Man setzt auf falsche Pferde, mogelt sich durch Gefühle, blendet sich selber, und jeder lebt mit Trümmern. Wir schleppen geplatzte Träume mit uns herum und mancher steht noch immer erstarrt vor der Weggabelung. Worauf hoffen, worauf bauen, wenn ja doch alles schon verloren ist?
Weil man weitergehen muss und will, weil es noch viel zu entdecken gibt, weil manch gestorbener Traum eine andere Tür im Leben öffnet, die zu dem führen, was uns ausmacht.
Seid nicht traurig, wenn Dinge nicht so klappen, wie Ihr sie Euch vorstellt – wer weiß, wozu es gut war…
Brizz - 3. Aug, 09:38
Mittwoch, 2. August 2006
ich liebe dich
sagte das glühwürmchen
zur sonnenblume
während ganz leise
die sonne dem mond
einen zärtlichen kuß
schenkte
mein eigener rand - 2. Aug, 16:38
Altbekannt, doch immer wieder erwähnenswert:
Wenn die Dinge in deinem Leben immer schwieriger werden, wenn 24 Stunden am Tag nicht genug sind, erinnere dich an den "Blumentopf und das Bier":
Ein Professor stand vor seiner Philosophieklasse und hatte einige Gegenstände vor sich. Wortlos nahm er einen sehr großen Blumentopf und begann diesen mit Golfbällen zu füllen. Als er fertig war, fragte er die Studenten, ob der Topf nun voll sei. Sie bejahten dies.
Jetzt nahm der Professor ein Behältnis mit Kieselsteinen und schüttete diese in den Topf. Er bewegte den Topf sachte, und die Kieselsteine rollten in die Leeräume zwischen den Golfbällen. Dann fragte er die Studenten wieder, ob der Topf nun voll sei. Sie stimmten zu.
Der Professor nahm als nächstes eine Dose mit Sand und schüttete diesen in den Topf. Natürlich füllte der Sand den kleinsten verbliebenen Freiraum. Auf die erneute Frage, ob der Topf nun voll sei, antworteten die Studenten einstimmig mit "Ja".
Jetzt holte der Professor zwei Dosen Bier unter dem Tisch hervor, schüttete den ganzen Inhalt in den Topf und füllte so den letzten Raum zwischen den Sandkörnern aus. Die Studenten lachten.
"Nun", sagte der Professor, als das Lachen allmählich verklang, "ich möchte, dass Sie diesen Topf als Repräsentation Ihres Lebens betrachten: Die Golfbälle sind die wichtigen Dinge in Ihrem Leben - Ihre Familie, Ihre Kinder, Ihre Gesundheit, Ihre Freunde, die bevorzugten, ja leidenschaftlichen Aspekte Ihres Lebens, welche, falls Ihnen alles verloren ginge und nur noch diese blieben, Ihr Leben trotzdem noch erfüllen würden.
Die Kieselsteine symbolisieren die anderen Dinge im Leben wie Ihre Arbeit, Ihr Haus, Ihr Auto. Der Sand ist alles Andere, die Kleinigkeiten. Wenn Sie den Sand zuerst in den Topf geben, bleibt weder Platz für die Kieselsteine noch für die Golfbälle. Dassel! be gilt für Ihr Leben: Wenn Sie all Ihre Zeit und Energie in die Kleinigkeiten investieren, werden Sie nie Platz haben für die wichtigen Dinge. Achten Sie auf die Dinge, die Ihr Glück gefährden. Spielen Sie mit Ihren Kindern. Nehmen Sie sich Zeit für eine medizinische Untersuchung. Führen Sie Ihren Partner zum Essen aus. Es wird immer noch Zeit bleiben, um das Haus zu reinigen oder Pflichten zu erledigen. Achten Sie zuerst auf die Golfbälle - die Dinge, die wirklich wichtig sind. Setzen Sie Prioritäten. Der Rest ist nur Sand."
Einige der Studenten hoben die Hand und wollten wissen, was es mit dem Bier auf sich habe. Der Professor schmunzelte: "Ich bin froh, dass Sie das fragen. Es soll Ihnen zeigen, dass, egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, immer noch Platz ist für ein oder zwei Bierchen."
Brizz - 2. Aug, 09:13
Donnerstag, 27. Juli 2006
„ .... und gleiten hinüber zu dem Elfenbeinturm, auf dem ich lange saß und dachte, dass die Welt auf mich warten würde. Ich studierte alles, was mir für das Leben wichtig erschien. Irgendwann stürzte ich hinab und schlug hart auf dem Boden auf. Schmerzhaft wurde mir die Realität in die Sinne getrieben, und ich begriff, wie verstaubt ich war. Es gab nichts für mich zu tun. Nichts. Am Anfang glaubte ich es nicht: Ich stand früh auf, putzte mir die Zähne und zog mich an, als ob ich heute einen wichtigen Termin hätte, und blätterte aufgeregt in allen möglichen Zeitungen. Zuerst suchte ich nach einer Superstelle, dann nach einer Stelle, schließlich nach einem Job und letztlich nach irgendwas. Es war mir egal. (...) Das Leben rauschte mit einer rasanten Geschwindigkeit an mir vorbei, während ich mit der Trägheit einer Schnecke durch die Wohnung kroch.“
Welcome to my world
Brizz - 27. Jul, 14:50
Mittwoch, 26. Juli 2006
hm, hab grad ein junges Mädl mit meinem Leben beeindruckt ; ) "Wow, 4 Jahre Wien, und dann noch Hamburg?! Und die Monate in Israel im Kibbuz, wie war das? Und die Jobs - volle interessant. Und das nächste Ziel?"
Schweden, schoss es aus mir.
Seltsam, wie schnell man ein Leben erzählen kann, all die letzten Jahre, und irgendwie schön, wenn es andere beeindruckend finden, dieses Dasein, das mir so grottenlangweilig vorkommt. Und das sich manchmal so endlos zieht ins Nicht-Wissen, was, wie, warum? Tausend Fragezeichen leben wir.
Eigentlich habe ich ein schönes Leben - warum bemerke ich das so selten?
Brizz - 26. Jul, 16:15
„Ich kenne keinen Menschen, der so die Fähigkeit besäße, aus dem verschwindend-klein Gegebenem, je nach Stimmung, einen Ozean von Leid oder eine Südsee von Seligkeit fertig zu kriegen.“
hm, ob wohl alle Frauen so sind?!
Brizz - 26. Jul, 15:59
Montag, 24. Juli 2006
Wir lieben einander. Tief und innig. Wahrhaftig und berührend. Ja, das ist es, wonach Ihr alle sucht in Euren kalten Träumen, die sehnsüchtigen Wahnsinn grellblau in den Himmel drehen. Jede Nacht aufs Neue. Möge er doch endlich kommen, mein Prinz, meine andere Hälfte, mein Seelenhaus, mein Ein und Alles.
Wir lieben einander. Tief und innig. Wahrhaftig und berührend. Es ist die Hölle auf Erden. Es ist unerträglich, es zerreibt uns, wie trockenes Laub. Wir leben einen schweren Traum, der alles schluckt, die restliche Welt verschwindet, gänzlich.
Er ist einfach in mein Leben gefallen, unauslöschbar. Und seitdem quäle ich mich durch meine Zeit, durch Gefühle und Tränen. Ich hab lange nicht WIR gesagt und geglaubt, doch mit ihm tue ich es ausdauernd und hingebungsvoll, als ob nie wieder etwas anderes in meinem Leben zählt, außer er und ich, dieses starke, zerbrechliche, lebendige, tötende WIR, das alles verschlingt und ins Verderben reißen muss, jegliches anderes WIR nicht mehr wichtig, nicht mehr befriedigend. Er füllt mein Innerstes aus, saugt mein Strahlen auf, bricht es in seinem Spiegel, tausendfach, Regenbögen in uns. Er beißt meinen Körper wach, stochert in meinem Verstand, schürt das Feuer, lässt alles anders schillern. Unsere Liebe rinnt wie Wasser durch mich. Sie macht aus mir ein Stück Würfelzucker. Ich löse mich auf, zerbröckle, finde mich nicht wieder. Wir nehmen einander die Luft zum Atmen. Und reden uns ein, dass wir uns gegenseitig Atem sind. Tag für Tag zerbrechen wir an uns. Unsere Abende sind oft schwer, voller Worte und Wodka. Die Liebe wie Zigarettenrauch im Zimmer verteilt, doch haltlos, schwach. Sein Gesicht zerbrechlich. Ich spiegle ihn, ohne Hintergrund. Seinen Kopf lässt er in meine Hände fallen, und ich nehme ihn auf, in meinen Körper, in meine Gedanken, in mein Blut. Verwoben. Ich trinke die Zeit mit ihm. Es ist die schönste und schwerste Art von Liebe, die ich jemals empfand. Es geht manchmal fließend, und oft stockt sie, bockt sie. Verzweifelt an meiner Zerbrochenheit und an meiner Unsicherheit. An meinem Zögern und Zweifeln. An meinen leeren Sehnsüchten und alten Träumen. An meinem konturlosen Ich, das ich diesen Körper und seine unzusammenhängende Gedanken und unausgegorene Gefühle nenne. Ich zerbreche und zweifle an allem. Manchmal liebe ich ihn wie eine Mutter ihr Kind. Mit der Angst im Herzen, dass die Welt ihm wehtut.
Er bricht mich auf. Wühlt in meinen Ängsten und zeigt mir ihre Lächerlichkeit. Er kratzt viel Unglück auf, doch ich brauche ihn, der meine verlorene Hälfte ist. Wir wühlen ineinander und räumen danach das Chaos nicht mehr auf, peitschen uns durch Verletzungen und ketten uns umso enger aneinander. Wir verlieren einander jeden Tag und aus unerklärlichen Gründen finden wir uns immer wieder.
Wir lieben einander. Tief und innig. Wahrhaftig und berührend.
Ihr da draußen: Träumt von einem guten Job, von einem Lottogewinn, von einem Schiff im Mittelmeer, von einer Himalajabesteigung, träumt von allem, aber nicht von der Liebe. Sie bringt Euch um.
Brizz - 24. Jul, 11:41
Sonntag, 16. Juli 2006
broken flowered sunset
remains sparkling as my
heart goes down.
kisses, your lost soul
beneath smiling angels
of dust
(brizz am 10/07/06)
am see? auch in der sonne, am land, in ruhe...?
alles schön hier. morgen wieder wien.
mein kopf zerbricht mir noch mein ganzes leben.
irgendetwas attackiert einen immer, aus dem hinterhalt.
sonst alles regungslos.
mein eigener rand - 16. Jul, 17:24
Dienstag, 11. Juli 2006
> yes is my favourite answer <
(okkervil river)
da wird die unendlichkeit leuchten, einen halben meter über mir, und sie war's.
ich arbeite an blau.lila. und schick dir bald meine fertige (?) version. doch eigentlich liest du all das hoffentlich nicht, sondern streifst lieber durch deine freien tage...
mein eigener rand - 11. Jul, 19:34
Donnerstag, 6. Juli 2006
...liegen fast 5 cm gestapeltes papier, kopierte briefe an dich aus vier jahren. im vergleich mit dem packen kopierpapier müssten das um die 500 seiten sein. wow. und das ist noch nicht mal alles. ich suche zusammen, finde worte hier und dort (nur diese 500 seiten nehm ich nicht mit;-) )
vorfreude!
mein eigener rand - 6. Jul, 22:20