Freitag, 28. April 2006

an die steine in unserem weg

wie schräg, dass wir beide in der gleichen nacht, so weit voneinander entfernt, zusammenknicken. herausgepresstes, abgewürgtes, mein schmerz in dieser nacht...

jajaja, wieviele schwarze morgen soll es noch geben? kopfschmerzen, tag fünf. und wen wundert es, schließlich wird der kopf malträtiert von gedanken, die ich mir nicht ausgesucht habe. dreimal so grosse sehnsüchte möchte ich haben und kotzen könnte ich, weil mir schwindlig ist ohne boden unter den füßen. umbruchphasen. ich kann nicht mehr.

der druck im kopf steigt mit jedem tag. nicht aushaltbar. was bringt erlösung? man leidet nicht für nichts. sehnsucht nach auflösung, nach delirium, nach entspannung.

er hat meine gedanken ausgesprochen, hat davon gesprochen, >wie schade es ist, dass meine energie verschwendet wird an dinge, die unnötig und schmerzhaft sind. was für großartigkeiten könnte ich hervorbringen, würde ich meine energien richtig nutzen!<
und dann können sie fließen, die tränen. meine gedanken bauen nur den staudamm hoch und höher, aber er spricht es aus und bringt somit alles zum fallen. verzweiflung entspannt sich, mein kopf wird leer und schwer, meine augen fallen zu. >ich kann nicht mehr< würde ich gern schreien, aus feigheit flüstere ich es nicht mal.


ich trage unzählbar viele schwarze morgen in mir. nicht aufzählbar, wie oft morgens schon dämonen hinter mir standen.

es kommt in wellen wieder. >es wird Ihr ganzes leben lang in wellen wiederkommen<, hat sie einmal gesagt, die weise montagsfrau. also was machen wir damit? verschwende wir keine energie in gegenwehr, lassen wir uns kurz hineinfallen, lassen wir die traurigkeiten zu, denn wir wissen – die erfahrung lehrt es uns – dass wir bald wieder in die andere richtung schauen und aufrecht durch die tage gehen werden.
diese schwarzen morgen, sie machen unseren blick wieder klarer. durch eine vorherige verschleierung, durch auflösung in tränen. soviel traurigkeit hat in keinem mädchen platz.
ich werde es einfürallemal aufschreiben, ich werde für jeden morgen, an dem ich mit beklemmung aufgewacht bin, für jeden sonnentag, der mir nur schwarz war, für jedes zittern vor lebensangst (welcher idiot hat schon angst vor dem tode? bringt doch erst er das ende aller qualen) in den knochen und im herzen, und für jede träne – möchte ich eine zeile schreiben. wird ein wort dagegengehalten. wird auf papier gebannt, was nie wieder wirklichkeit sein darf.
mein wort generiert dein wort. jeder gedanke ist geburtshelfer für einen neuen gedanken. monatelang werde ich nur blumen denken - um der von mir in die welt gesetzten schwärze etwas entgegenhalten zu können. wiedergutmachungsleistungen an den schönheiten des lebens.

ich habe solche angst. denn ich sehe doch jeden tag, dass ich es nicht schaffe. das scheitern wieder an der tagesordnung steht. wer verdreht hier gut und böse? wer schrieb mir diese rolle zu? wer macht mich zur leugnerin des glücks? keinen einzigen moment mehr ohne diesem bewußtsein: es ist alles nur aus mir gekommen. ich hab es in der hand. ich kann mich lossagen von allen zwängen.

jeder muskeln im rücken wird stahl. der hals fragil wie glas. droht zu brechen. knacks. alles hin.

die zeit ist meine größte feindin. suggeriert mir, ich wäre immer zu langsam. mein lebenslauf schreibt sich jeden tag ins nichts und niemals stelle ich mir die eigentlich wichtige frage: was kümmert mich schon mein lebenslauf, den ich doch nur anderen auf papier zeigen kann? immerhin ist es doch mein leben, das ich in tagen dahinlaufe oder –krieche. je nachdem .

mein zweitgrößter feind ist ein bild, das die gesellschaft geschaffen und ich in mühsamer, jahrelanger kleinstarbeit in meinen körper hineingenäht habe. blut ist geflossen und manche wunden heilen eitrig. aber jetzt steht es da, eine schablone meiner selbst. schimpft sich >erwartungshaltung< und ist ein degeneriertes, buckliges männchen, das niemand als solches erkennt. manche tarnen sich gut. schmücken sich mit den eingeweiden anderer. und mit unechten diamanten. glitzersteinen. alltagsstrass.

>schmier dir dein hirn mit psychopharmaka zu<, sagen manche zu mir, und ich danke ihnen dafür, denn nichts ersehne ich dringender als ein zugekleistertes hirn. als eine abgestumpfte wahrnehmung. denn die spitzen meiner psyche, ihre zacken, will ich nicht mehr ertragen. seit tagen bin ich im denkrausch. kann keine sekunde stoppen. nachts, ein auge offen, reflektiere ich den tag, den ich damit verbringe, die nacht davor zu reflektieren. noch nie war ich so unfrei. hab mich selbst in geiselhaft genommen. bin meine drittgrößte feindin. (aufmerksame leserInnen und zuhörerInnen wissen längst, dass ich mich an dieser stelle selbst belüge. die zeit: nur ein neutrales konstrukt. das gesellschaftsbild: eine lappalie für sinnverkenner. der feind, das bin ich.)

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