Mittwoch, 7. Dezember 2005

Herbst 2002

„Die Gesprächsfetzen werden ein seltsames Ganzes. Ich weiß nicht mehr, welcher Mann was zu mir gesagt hat. Während ich meine Augen mit Kajal umrande, stehst Du plötzlich wieder hinter mir. Hast mir oft lächelnd beim Schminken zugesehen. Du fehlst mir.
Wir scheitern an den kleinsten Lebensträumen. Wir setzen falsche Ziele, wollen jemand anderer sein und kennen unser Innerstes nicht. Ich falle in eine Leere und weiß nicht, wie ich mich retten kann. Ich stelle mir Fragen, die nur die Zukunft beantworten kann. Ich mache mir Sorgen, die unbegründet sind. Ich liebe die Menschen, die in mein Leben treten und es oft wieder verlassen und somit einen leeren Platz in mir hinterlassen, der nur schwer zu füllen ist. Nur mit sehr vielen neuen Eindrücken, Gefühlen, Farben.
Was gibt mir Geborgenheit? Manchmal bin ich so allein in den Armen eines anderen. Sind wir uns nicht alle fremd? Tun wir uns nicht alle weh? Man macht sich selber zu wichtig. Wieviele Menschen zerbrechen daran? Und wie findet man die richtige Distanz zu sich selbst? Und wenn man sich selber nicht zu wichtig nimmt, was ist dann wichtig? Man muß sich selber kennen, aber man darf sich nicht nur auf sich selbst konzentrieren. Ist nicht das die Bestimmung von zwischenmenschlichen Beziehungen, daß sie Dich von Dir selber wegführen zu jemand anderem? In jemandes Gegenwart sich selbst vergessen. Die Sorgen um die Zukunft vergessen. Einfach sein. Einfach bei jemanden sein, den man liebt. Mache ich mir auch zuviele Gedanken um die Liebe? Verdenke ich sie? Eliminiere ich sie dadurch? Weil Liebe einfach nur lebt? In uns allen?
Und wenn man Angst hat, wenn man zuviel nachdenkt, wenn man seinen eigenen Kern zu wichtig nimmt, flüchtet sie dann? Ganz weit weg?
Ich brauche meine Menschen und sie sind doch so fremd. Wir zerfleischen einander. Liebesbekenntnisse sind Gefängnisse. Du triffst Menschen und hast Angst, daß sie Dir etwas wegnehmen, von Deiner Freiheit, von Deiner Eigenheit, und verzweifelst an Deiner Einsamkeit. Sich einander vertraut machen, sich einander nähern, und mit jedem Schritt das schmerzliche Bewußtsein, daß man sich immer fremd sein wird.
Alles seltsam. Mach das Beste aus jedem Tag! Doch ich fühle mich bedrückt. Süchtig nach Süßem. Nach Blicken. Nach Stimmen. Nach Berührungen. Mir wird alles entgleiten, ganz sanft und leise. Und dann werde ich wieder mit leeren Händen dastehen. Dein ganzes Leben ein Abschied. Der Abdruck Deiner Haut ist noch immer auf meiner eingebrannt.“

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