Montag, 14. November 2005

...

Es ist einer jener Tage, in denen mich der Traum der Nacht gefangen nahm.
Die Bilder tanzen vor meinen Augen und die Gefühle schmecken zu stark. Gelähmt vor Traurigkeit.
Ich bin schon lange in einer anderen Stadt und suche trotzdem noch immer Deinen Blick in den Gesichtern der Menschen.
Nach unserer Trennung wurde ich gierig nach neuen Erfahrungen, die mich leer zurückließen. Nur weil Du Angst hattest. Plötzlich stehe ich vor Trümmern. Der Staub brennt in den Augen. Was gewinnst Du, wenn Du mich verlierst? Wie war mein Leben, bevor ich Dich traf? Es erscheint mir, als ob Du schon immer an meiner Seite warst. Durch Dich schüttete ich meine Liebe über die Welt und färbte sie golden. Das Universum in einer Kaffeetasse gefangen. Zerplatzende Sterne lächeln mich an. Ein neuer Tag beginnt. Wieder ohne Dich. Ich bin über jede Stunde zufrieden, in der ich dem Bedürfnis widerstehe, Dich anzurufen. Es brennt in mir, sobald ich aufwache und weicht nicht von mir. Und das seit
Monaten. Doch was könnten wir einander sagen? Du teilst meine Sehnsucht nicht.
Ich verlor mich selbst in all den verrotteten Lügen, die Du mir erzähltest.
Unglück übertünchen versuchen. Wie oft muss man weißeln, bis eine tiefschwarze Wand nicht mehr grau ist? Dieser wilde kleine Teufel der Sehnsucht in mir, der herumspringt und mich von innen verbrennt. Meine äußere Hülle wird transparent.
Ich sei wie ein Löwe im Gefängnis, meinte er, weil ich ruhelos in seinem Zimmer auf und ab ging und meine Dinge zusammensuchte. Er blickte mich an, aber sah mich nicht. Wusste er eigentlich, wer ich wirklich war? Hat mich plötzlich aus seinem Leben gestoßen, mit fadenscheinigen Entschuldigungen. Irgendwann ging ich dann, doch die Traurigkeit folgte mir hartnäckig, setzte sich in der U-Bahn neben mich und las in meinem Buch. Und sie war in meiner Wohnung, bevor ich aufschloss. Drückend und beengend stand sie im Vorzimmer und bat mich, die Schuhe abzuputzen. Ich zog meinen Mantel aus und ließ die schwere Tasche, deren Inhalt der letzte Vorwand war, Dich noch mal zu sehen, fallen, legte mich ins Bett und weinte. Und dann hielt sie mich im Arm, tröstete mich mit gläsernen Worten. In Stößen presste ich Tränen hervor, mein Körper zitterte vor Erschöpfung. Langsam stellte sich ein Gefühl der Erleichterung ein und ich schlief ein, in den Armen der Traurigkeit, die plötzlich Dein Gesicht hatte.
Wir sind beide schuld. Haben nicht gekämpft und nicht richtig geliebt. Waren nicht aufrichtig, nicht mutig, nicht verrückt genug.

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